Themen

  • Was lässt sich der Inflation des Kreativitätsbegriffs entgegenhalten?
  • Wie kreativ muss der Mensch sein?
  • Wie lässt sich die Vorstellung von Kreativität als pauschale menschliche Grundeigenschaft und als gesellschaftliche Norm aufbrechen?
  • Gibt es überhaupt DIE Kreativität?
  • Was macht Kreativität als heterogenen Dachbegriff aus?
  • Wie hängen Kreativität und Problemlösen zusammen?
  • Wie tritt Kreativität als Aspekt beim Problemlösen in unterschiedlichen Fachdomänen in Erscheinung?
  • Wie beeinflusst die Auffassung von Kreativität die Didaktik des Lehrens und Lernens?

Programm

Tag 1 - Freitag, 11. November 2022
ab 13.30 Uhr  Ankunft, Begrüßungskaffee/-tee
14:00 Uhr Uhr Begrüßung/Eröffnung
Karola Schöppe (Dachverband Kreativitätspädagogik e. V.)
14:15 - 15:30 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Wolfgang Ullrich (Autor, Kulturwissenschaftler, Berater, Leipzig)
Kreativität & Empowerment. Über die Beziehung zwischen zwei Schlüsselbegriffen
15:30 - 16:00 Uhr Kaffee-/Teepause
16:00 - 17:15 Uhr Vortrag
Prof.in Dr. Minkyung Kim (Technische Universität Chemnitz)
Was bedeutet Kreativität beim Philosophieren mit Kindern?
Tag 2 - Samstag, 12. November 2022
ab 08:30 Uhr  Begrüßungskaffee/-tee
09:00 - 10:15 Uhr Vortrag
Eva Ullmann (Deutsches Institut für Humor® Leipzig)
Kreativitätsturbo Humor
10:30 - 11:45 Uhr Vortrag
Prof.in Dr. Nicole Berner (Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädagogische Hochschule)
Nicht aus dem Nichts! Bildnerische Kreativität fördern im Zusammenspiel von Erfinden und Darstellen
11:45 - 12:30 Uhr Mittagsimbiss
12:30 - 14:45 Uhr Vortrag
Prof.in Dr. Eva-Maria Kohl (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Die zweite Erschaffung der Welt aus Wörtern. Mit Kindern Sprache entdecken
14:00 - 15:15 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Steffen Wachter (Technische Universität Chemnitz)
Alles kreativ? Kreativität als Aspekt der bildnerischen Tätigkeit
15:15 - 15:45 Uhr Kaffee-/Teepause
15:45 - 16:45 Uhr Vortrag
Dr. Horst Hunecke/Matthias Richter (BIP Kreativitätsgymnasium Leipzig)
Schöner rechnen. Der Satz des Mathematikers Georg Pick
16:45 Uhr Resümee und Ausblick
17:00 Uhr Abschluss des Symposiums

Programm

Abstracts und Hinweise zu einzelnen Veranstaltungen

Prof. Dr. Wolfgang Ullrich

Kreativität & Empowerment. Über die Beziehung zwischen zwei Schlüsselbegriffen

Eine Inflation des Begriffs ‚Kreativität' wird schon länger beklagt - und hat diesen auch diskreditiert. Daher gilt es, sich auf die Verheißungen rückzubesinnen, die vor Jahrzehnten damit verbunden waren, dass man Genies zu Kreativen demokratisierte und dass man Kreativität sogar für frei disponibel hielt. Dabei kann es helfen, auf einen anderen, in den letzten Jahren bekannter gewordenen Begriff zu schauen: Empowerment. Der Vortrag will zeigen, inwiefern der Empowerment-Begriff einige Kreativitätsdiskurse neu beleben und rehabilitieren könnte.

Eva Ullmann

Kreativitätsturbo Humor!

Humor und Kreativität sind sehr eng miteinander verbunden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass beim kreativen Denken sowie bei einer humorvollen Aktivierung ähnliche Regionen in unserem Gehirn angesprochen werden. Wir sind mit Spaß also tatsächlich kreativer – Humor beflügelt die Kreativität.
Zusätzlich hat sich Humor als der ideale Gegenspieler zum Kreativitätskiller Nr. 1, dem Stress, erwiesen. Die humorvolle Grundhaltung kann manche Kritik, manch Missverständnis, manch Stresssituation leichter erscheinen lassen und macht uns dadurch freier, kreativ schlagfertiger und stresstoleranter. Lassen Sie uns angespannten Situationen doch einmal anders begegnen.
Stellen Sie sich vor, Sie setzen sich zu Beginn der nächsten Unterrichtsstunde eine Clownsnase auf. Sie werden bemerken, dass allein schon das Aufsetzen der Clownsnase sofort die eigenen Gedankengänge ändert – und gleichzeitig auch die Aufmerksamkeit und Denkfreudigkeit der Schüler erhöht.
Lehrkräfte und Schüler werden „anders“ denken als gewohnt und tun damit den ersten Schritt zu mehr Kreativität.

Prof.in Dr. Nicole Berner

Nicht aus dem Nichts! Bildnerische Kreativität fördern im Zusammenspiel von Erfinden und Darstellen

Im Kunstunterricht ist immer wieder zu beobachten, dass die Schüler: innen eine kreative Gestaltungsidee haben, dies aber im Zeichnen, Malen oder Plastizieren nicht direkt umsetzen können. Für bildnerische Kreativität ist das Zusammenspiel von Erfinden und Darstellen von entscheidender Bedeutung.
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern“ (kurz: PERLE) wurde die bildnerische Kreativität im zweiten Schuljahr empirisch untersucht. In der empirischen Studie zur bildnerischen Kreativität konnten anhand von umfassenden Auswertungen von Schülerprodukten im plastischen Gestalten in einem videografierten Kunstunterricht in 33 Grundschulklassen mit über 700 Schüler: innen zwei Teilfähigkeiten bildnerischer Kreativität fachlich beschrieben werden (Berner 2013a, S. 320): (a) der zielorientierte Einsatz bildnerischer Mittel orientiert sich am produktiven Bildhandeln und Realisieren einer Gestaltungsidee im Material, (b) die Unkonventionalität im bildnerischen Gestalten orientiert sich an einem fantasievollen Erfinden und einer individuellen Bildsprache.
Die Auswertungen zeigen, dass die beiden Teilfertigkeiten des Erfindens und Darstellens zu Beginn des zweiten Schuljahres noch relativ wenig korrelieren, was diskursiv Fördermöglichkeiten für den Kunstunterricht eröffnet.
Der Vortrag geht auf zentrale empirische Befunde zur bildnerischen Kreativität ein und stellt darüber hinaus für den Kunstunterricht Möglichkeiten der Förderung vor, dem Zusammenspiel von Erfinden und Darstellen mehr Raum zu geben.

Prof.in Dr. Minkyung Kim

Bedeutung der Kreativität beim Philosophieren mit Kindern

Kinder staunen über viele Dinge, die uns Erwachsenen selbstverständlich erscheinen, weil sie viele Dinge mit anderen Augen betrachten. Somit stellen sie auch viele Fragen und diese Fragen sind teilweise philosophisch. Philosophieren mit Kindern fördert vor allem philosophische Sensibilität sowie kritische Reflexions- und Urteilsfähigkeit. Kann Philosophieren mit Kindern aber auch die Kreativität der Kinder fördern? Im Vortrag soll veranschaulicht werden, mit welchem Konzept, mit welchen Methoden und Inhalten das Philosophieren mit Kindern Kreativität der Kinder fördern kann und welche Bedeutung die Kreativität der Kinder beim philosophischen Gespräch hat.

Prof.in Dr. Eva Maria Kohl

Die zweite Erschaffung der Welt aus Wörtern. Mit Kindern Sprache entdecken

Mit Kindern die Welt zu entdecken heißt auch, ihnen zu helfen, das Wort zu ergreifen, sprachliche Ausdrucksmittel zu erweitern und ins eigene Schreiben zu kommen. Der Vortrag zeigt Beispiele kreativer Schreibprozesse von Grundschulkindern, die im didaktischen Konzept des „Schreibspielraumes“ entstanden sind. Die genannten Kindertexte weisen deutliche Spuren produktiver Verwendung literarischer Baumuster auf. Sie lassen sich sowohl als Ich-Botschaften als auch als Zeitdokumente lesen und veranschaulichen so, inwiefern Schreiben auch als ästhetische Tätigkeit gelten kann. Der Vortrag verweist zudem auf das „Archiv für Kindertexte“ an der MLU Halle-Wittenberg, wo die kindlichen Selbstzeugnisse gesammelt und bewahrt werden.

Prof. Dr. Steffen Wachter

Alles kreativ? Kreativität als Aspekt der bildnerischen Tätigkeit

Der Vortrag setzt sich mit der Frage auseinander, welchen Stellenwert Kreativität in der bildnerischen Tätigkeit hat. Mit bildnerischer Tätigkeit ist sowohl das Hervorbringen von bildnerischen Gestaltungen wie auch das Erleben und Verstehen von Werken der bildenden Kunst gemeint. Was Kinder und Jugendliche in ihrer bildnerischen Tätigkeit tun, ist dabei nicht grundsätzlich als Ausdruck besonderer Kreativität zu begreifen. Anhand von Beispielen aus beiden Bereichen der bildnerischen Tätigkeit wird verdeutlicht, dass Kreativität keine pauschale Qualität dieser Prozesse ist.Bildnerische Tätigkeit hängt mit zahlreichen Verhaltenseigenschaften zusammen, die jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt in Erscheinung treten. Je nach Ausprägungsgrad lassen sich kreative Momente festmachen. Neben den vielfach untersuchten klassischen Indikatoren von Kreativität wird in dem Vortrag auf Indikatoren eingegangen, die in der bisherigen Forschung weniger Beachtung gefunden haben. Für die bildnerische Produktion ist das beispielsweise die Kohärenz, bezogen auf die Qualität von Inhalt-Form-Zusammenhängen. Für die bildnerische Rezeption kommt es vor allem darauf an, Inhalt-Form-Zusammenhänge aufzuspüren, wofür Indikatoren wie Kohärenzempfinden und Differenzierungsvermögen kreative Momente aufzeigen können.

Dr. Horst Hunecke / Matthias Richter

Schöner rechnen. Der Satz des Mathematikers Georg Pick

Mit seinem Satz hat der österreichische Mathematiker Georg Pick gezeigt, dass es möglich ist, die Bestimmung des Flächeninhaltes von Polygonen (Vielecken) mit Hilfe eines geeigneten Gitternetzes – man denke etwa an Millimeterpapier – auf eine außergewöhnliche Weise vorzunehmen. Während bei der klassischen Berechnung des Flächeninhalts von solchen Polygonen eine aufwendige Zerlegung der vorliegenden Fläche in Dreiecke, Rechtecke, Trapeze usw. vorgenommen werden muss, geht Pick völlig anders vor: Er legt die Eckpunkte des Polygons auf Eckpunkte eines Gitternetzes, zählt die auf den Eckpunkten liegenden Randpunkte und die im Inneren des Polygons liegenden Gitterpunkte und ermittelt nach einer einfachen Formel exakt den Flächeninhalt des "Gitterpolygons".
Im Vortrag wird auf die Satzfindung (Erkenntnisgewinnung) und auf wesentliche Gedanken des Beweises (Erkenntnissicherung) sowie dessen Anwendungen eingegangen.

Kostenbeitrag

40 € Tagungsbeitrag Freitag und Samstag
30 € Tagungsbeitrag ermäßigt für Schüler/Studierende, Mitglieder DV (m, w, d)
Der Tagungsbeitrag beinhaltet folgende Verpflegungsleistungen:
Mittagsimbiss, Pausenimbiss und -getränke
Anmeldung nur Online möglich! Anmeldeschluss ist der 31.10.2022

Anmeldungsformular

    

Nach Absenden Ihrer Online-Anmeldung erhalten Sie automatisch eine Bestätigungsmail an Ihre oben aufgeführte E-Mail Adresse (inkl. Zahlungsaufforderung) zugesandt. Erst nach Geldeingang gilt Ihre Bestellung als verbindlich. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge des Geldeinganges beim Veranstalter.

Kinderbetreuung

Freitag, 11. November, 13:30 – 17:15 Uhr, Hort BIP Kreativitätsgrundschule
Samstag, 12. November, 08:30 – 17:00 Uhr, Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e. V.

Veranstalter

Dachverband für Kreativitätspädagogik e. V.
in Kooperation mit
  Mehlhorn-Stiftung
  BIP Sachsen/Thüringen
  Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e. V., Regionalverein Mitteldeutschland

Tagungsleitung

Karola Schöppe    Dachverband für Kreativitätspädagogik e. V.
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Tagungsort

BIP Kreativitätsschulzentrum Leipzig
Torgauer Straße 114
04347 Leipzig

Übernachtung

Ein Übernachtungskontingent steht in folgenden Hotels zur eigenständigen Buchung durch die Teilnehmer bis zum 28.10.2022 zur Verfügung:

B & B Hotel Leipzig-Nord
Torgauer Straße 277A
04347 Leipzig
Tel.: 0341-27116-0
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Suite Hotel Leipzig
Permoser Straße 50
04328 Leipzig
Tel.: 0341-25890
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