Themen

  • Wie befähigt Bildung Kinder und Jugendliche zu zukunftsfähigem Denken und Handeln – zu kreativen Persönlichkeiten?
  • Wie bedingen sich Bildung, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft  einander?
  • Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Bildung – für die Schule?
  • Wie muss Bildung heute sein, um in der Wissensgesellschaft der Zukunft bestehen, diese gestalten und verändern zu können?
  • Was heißt Professionalität von Pädagogen und von Unterricht?
  • Was ist notwendig, damit sich stabile Persönlichkeiten entwickeln können?

Programm

Tag 1 • Freitag, 5. Mai 2017

11:30 Uhr Ankunft
12:00 Uhr Begrüßung / Eröffnung
Karola Schöppe (Vorsitzende Dachverband Kreativitätspädagogik e. V.)
12:15-13:30 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Gerhard de Haan (Leiter des Institut Futur, Freie Universität Berlin)
Wie muss sich eine Gesellschaft heute positionieren, um als Wissensgesellschaft zukunftsfähig zu sein?
13:45-15:00 Uhr Vortrag
Dr. Michael Winterhoff (Psychotherapeut, Autor, Bonn)
Die Wiederentdeckung der Kindheit
15:00-15:30 Uhr Kaffe-/Teepause
15:30-16:45 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Claudia Solzbacher (Universität Osnabrück)
Professionelle Haltung:
Was ist das? Ein viel strapazierter Begriff für eine Pädagogik der Vielfalt
17:00-18:15 Uhr Vortrag
Dr. Sebastian Renger (Dt. Zentrum für Begabungsforschung und Begabungsförderung Minden)
Von der Bedürfnis- zur Begabungsentfaltung

Tag 2 • Samstag, 6. Mai 2017

Ab 08:30 Uhr Begrüßungskaffee/-tee
09:00-10:15 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Frank Lipowsky / Dr. Miriam Hess (Universität Kassel / Universität Nürnberg)
Wie bringt man SuS zum Nachdenken? Kognitive Aktivierung in der Lehrer-Schüler-Interaktion
10:30-11:40 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Inka Bormann (Freie Universität Berlin)
Vertrauen als Ressource für nachhaltige Bildung
Elternvortrag
Barbara Saring  (Beratungsinstitut ConfidentMinds, München)
Die Diamantenfabrik. Vom kreativen Umgang mit Lernstrategien
11:50-12:15 Uhr Preisverleihung
12:15-13:00 Uhr Mittagsimbiss
13:00-14:10 Uhr Parallelvortrag A
Prof. Dr. Nicole Berner / Dr. Caroline Theurer (Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz / Universität Kassel)
Bedeutung kultureller Bildung: Zusammenhänge zwischen Kreativität und Kultureller Bildung im schulischen Kontext
Parallelvortrag B
Uni Rostock – Projekt mit BIP Campus Neubrandenburg
"Der Zeitkoffer" - Forschendes Lernen im Sachunterricht
Parallelvortrag C
Dr. Heike Petereit (Beratungsstelle zur Begabtenförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, Meißen)
Zwischen IQ und Lehrplan. Das Zusammenwirken von psychologischen und pädagogischen Sichtweisen im Beratungsprozess
14:25-15:35 Uhr Parallelvortrag A
Dr. Horst Hunecke / Matthias Richter (BIP Kreativitätsgymnasium Leipzig)
Erkenntnisgewinnung und Erkenntnissicherung in der Mathematik am Beispiel der Dreieckshäuser
Parallelvortrag B
Dr. Ulrike Ostermaier (Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra, Meißen)
Educated person: Entwicklung von Persönlichkeiten am Landesgymnasium Sankt Afra.
Parallelvortrag C
Petra Leiningen (ECHA-Coach, Oldenburg)
Akzeleration von hochbegabten Kindern und Jugendlichen. Übergang Grundschule – weiterführende Schule
15:35-16:00 Uhr Kaffeepause
16:00-17:00 Uhr Vortrag
Dr. Siegfried Lehrl (Universität Erlangen / Präsident Int. Gesellschaft für Gehirntraining)
Durch Training der Merkspanne kreativer werden und komplexer denken
17:15 Uhr Präsentation Kinderprogramm
17:45 Uhr Resumee und Ausblick
18:00 Uhr Abschluss des Symposium

Programm

Abstracts und Hinweise zu einzelnen Veranstaltungen

Prof. Dr. Gerhard de Haan

Wie muss sich eine Gesellschaft heute positionieren, um als Wissensgesellschaft zukunftsfähig zu sein

Wenn man der Auffassung ist im Bildungssystem müsse sich grundlegend etwas ändern, so dass die Lernenden über neue Kompetenzen verfügen, so wird man von der Idee bis zur Realisierung im Minimum 30 Jahre rechnen müssen. Die Frage lautet also: Wie müssen wir uns heute positionieren, damit die Lernenden für 2050 über angemessene Kompetenzen verfügen. Man muss also von der Zukunft her über die Gegenwart nachdenken. Wie das möglich ist, was dann in den Blick gerät und woran sich Bildung und Erziehung dann orientieren sollten, ist Thema des Vortrags. Dabei wird es darum gehen, aus der wachsenden Bedeutung von Wissen, antizipierbaren sozialen und technischen Veränderungen, aber auch aus den Beschleunigungszwängen Konsequenzen zu ziehen, die zu ganz anderen Organisationsformen des Lernens und ganz anderen Bildungsstandards führen können, als wir bisher kennen.

Dr. Caroline Theurer & Prof. Dr. Nicole Berner

Bedeutung kultureller Bildung: Zusammenhänge zwischen Kreativität und Kultureller Bildung im schulischen Kontext

Die Förderung von Neugier und Kreativität sind für die Lern- und Persönlichkeitsentwicklung Heranwachsender von besonderer Relevanz. Darauf wird häufig verwiesen, wenn es um die Frage geht, was Schule neben der Wissensvermittlung hierzu beitragen kann. Aber kann Schule hierzu überhaupt beitragen und wenn ja, wie? Insbesondere im Regelschulsystem wird dies häufig in Frage gestellt, scheinen doch Leistungsvergleiche und Zeitdruck das heutige Schulsystem zu dominieren.

Konkrete Ansätze zur Förderung von Neugier, Offenheit oder Kreativität sind rar und müssen häufig anderen – vermeintlich wichtigeren – Bildungszielen weichen. Kulturelle Bildung ist zwar im schulischen Fächerkanon vertreten und wird durch extracurriculare Angebote mitunter in vielfältiger Weise in Schulen umgesetzt. Im Bereich der Bildungsforschung wird sie bislang aber nur wenig in den Blick genommen.

Im Beitrag soll die Bedeutung schulischer Kultureller Bildung dargestellt und aufgezeigt werden, wie schulische Kulturelle Bildung auf die Kreativität wirken und insbesondere in Grund- und Sekundarstufe gefördert werden kann. Hierbei werden aktuelle Theorien zur Kreativitätsförderung in Kunst und Kultur in den Blick genommen sowie Ergebnisse aus zwei Forschungsprojekten präsentiert.

Dr. Miriam Hess & Prof. Dr. Frank Lipowsky

Wie bringt man Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken? Kognitive Aktivierung in der Lehrer-Schüler-Interaktion

Denkt man an die eigene Schulzeit zurück, so erinnert man sich vielleicht an bestimmte Lehrpersonen, in deren Unterricht man besonders angeregt und herausgefordert wurde. Was kennzeichnet solche Lehrpersonen, denen es gelingt, Schülerinnen und Schüler zum vertieften Nachdenken anzuregen? Diese „Fähigkeit“ ist nicht vorwiegend auf die Persönlichkeit von Lehrpersonen zurückzuführen, sondern vielmehr auf Aspekte der Interaktion zwischen Lehrkraft und Lernenden. Doch wie schafft man es als Lehrperson, die Lehrer-Schüler-Interaktion so zu gestalten, dass die Lernenden zum vertieften Nachdenken und zum „Nüsseknacken“ herausgefordert werden? Wie gelingt es also, Schülerinnen und Schüler kognitiv zu aktivieren? Im Vortrag werden verschiedene Aspekte einer kognitiv anregenden Lehrer-Schüler-Interaktion thematisiert und anhand von Beispielen illustriert. Dabei wird beispielsweise auf gelungene Fragen und Aufgabenstellungen, das Anregen von Vergleichsprozessen und das Erteilen von Feedback eingegangen.

Dr. Siegfried Lehrl

Durch Training der Merkspanne kreativer werden und komplexer denken

Ein Selbstversuch mit der eigenen Merkspanne gibt einen Eindruck von ihrer Bedeutung, aber auch Begrenztheit. Lesen Sie die folgende Reihe an einsilbigen Wörtern, diese je einzeln und dabei im Abstand von je etwa einer Sekunde. Wiederholen Sie diese Reihe unmittelbar anschließend aus dem Kopf: Kurs – Wald – Schein. Das geht ohne Schwierigkeiten. Nun aber sechs Wörter: Krug – Eis – Schwan – Kohl – Wurst – Haus. Bei den meisten Erwachsenen ist hier das Ende ihrer Merkspannenleistung, falls sie die Reihe überhaupt noch schaffen. Im Vergleich zur Serie, die aus nur drei Wörtern bestand, war es jedenfalls anstrengender, was auf einen hohen Energieverbrauch im Gehirn hinweist.

Diese Merkspanne gilt als Grundgröße der mit Bewusstsein verbundenen menschlichen Informationsverarbeitung. Sie entspricht der Anzahl der Items (Ziffern, Buchstaben, einsilbige Wörter), die maximal unmittelbar behalten werden können, bevor sie dem Bewusstsein entfallen. Bei Erwachsenen sind es zwischen 4 und 7, durchschnittlich 5,4 Items. Unter den Grundgrößen der Informationsverarbeitung dürfte die Merkspanne die Größe sein, deren Ausprägung mit dem Niveau der Kreativität und dem komplexen Denken am engsten zusammenhängt. So korreliert diese Größe beachtlich mit den Ergebnissen in Tests für Kreativität und fluide Intelligenz.

Mit relativ einfachen und obendrein praktikablen Trainings lassen sich die Merkspanne und somit auch die Kreativität und das komplexe Denken fördern. Dies belegen einschlägige Studien. Der Trainingserfolg erhöht sich auf das Doppelte bis Dreifache, wenn spezifische körperliche Maßnahmen zur Unterstützung der Hirntätigkeit hinzukommen. Sie entstammen den Bereichen der Umwelt (Beleuchtung, Kohlendioxidgehalt der Raumluft, Raumtemperatur usw.), der Ernährung (z. B. Trinkmenge und -verteilung, Kohlenhydrate als Energielieferanten und Speisen, welche die Dopaminsynthese im Gehirn fördern), der Bewegung, Sinnestüchtigkeit und des Schlafes. Die Leistungsfähigkeit der nur wenige Sekunden dauernden Merkspanne beeinflusst nicht nur die Möglichkeiten und Grenzen der aktuellen Kreativität und Komplexität des Denkens, sondern auch des Bildungsniveaus und sogar der Lebensqualität, Gesundheit und Lebensdauer.

Prof. Dr. Claudia Solzbacher

Professionelle Haltung: Was ist das? Ein viel strapazierter Begriff für eine Pädagogik der Vielfalt

"Siehe Heterogenität als Chance an!", "Strukturiere Unterricht im Hinblick auf Individuen und nicht auf Gruppen!", "Denke ressourcenorientiert und nicht defizitorientiert!", ,"Denke und handle inklusiv!".

Mitunter werden damit im Rahmen der Inklusionsdebatte Normen vorgegeben, die Pädagogen derzeit als undurchführbar ansehen.  Kann man seine Haltung verändern, nur weil man dazu aufgefordert wird oder weil es plötzlich neue Anforderungen an Pädagogen und Pädagoginnen gibt? Sicher nicht, dennoch wird aktuell ständig an die "richtige"  Haltung von ErzieherInnen, Lehrkräften und Eltern etc. appelliert. Was kann hinter dieser viel zitierten "richtigen" pädagogischen Haltung stecken?

Welche Kompetenzen müssen Pädagogen und Pädagoginnen  haben, um sich überzeugt zu entscheiden zwischen den teilweise widersprüchlichen Anforderungen an eine Pädagogik der Vielfalt mit dem Ziel individuelles Lernen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern? Und schließlich: Wie erwirbt man eine solche Haltung beziehungsweise wie ist sie lehrbar? Sich mit diesen Fragestellungen auseinanderzusetzen und Ideen für die Professionalisierung zu entwickeln, ist Inhalt dieses Vortrages.

Prof. Dr. Inka Bormann

Vertrauen als Ressource für nachhaltige Bildung

"Siehe Heterogenität als Chance an!", "Strukturiere Unterricht im Hinblick auf Individuen und nicht auf Gruppen!", "Denke ressourcenorientiert und nicht defizitorientiert!", ,"Denke und handle inklusiv!".

Vertrauen als Ressource? Das mag zunächst irritieren. Zuerst erscheint uns Vertrauen doch als ein kaum objektiv nachvollziehbarer begründbarer Zustand zwischen einander nahestehenden Menschen. Weitet sich jedoch der Blick für die Komplexität von Vertrauen, eröffnen sich weit reichende Perspektiven auf die Formen und Bedeutung von Vertrauen auch in institutionellen Bildungs- und Erziehungskontexten. Vertrauen wird dann als eine Ressource für den produktiven Umgang mit Unsicherheit erkennbar, wie sie für jegliche Prozesse von Bildung und Erziehung konstitutiv ist.

Der Vortrag ist in drei Teile gegliedert: Zuerst wird Vertrauen als alltägliches Phänomen in seinen verschiedenen Ausprägungen erläutert. Anschließend werden Ergebnisse eigener Studien zu Formen und Bedeutung von Vertrauen in Bildungsorganisationen berichtet (Vertrauen von Eltern gegenüber Schulen, Vertrauen von Studierenden gegenüber Hochschulen). Schließlich wird diskutiert, inwiefern diese Überlegungen bedeutsam sind für eine nachhaltige Bildung.

Barbara Saring

"Die Diamantenfabrik" oder: Vom kreativen Umgang mit Lernstrategien.

Besonders begabte Schüler verfügen in der Regel über ausgeprägte metakognitive Kompetenzen; die Fähigkeit also, sich beim Denken und Lernen selbst zu betrachten, zu analysieren und zu steuern. Zugleich durchlaufen diese Kinder die ersten Schuljahre oft mühelos, ohne sich je als Lernende bewusst wahrzunehmen und ohne sich ihrer besonderen Fähigkeiten bedienen zu müssen. Gerade in schulischen Situationen, die wir als „Underachievement“ beschreiben, gilt es jedoch, diese Kräfte kreativ herauszufordern und zu mobilisieren, um die Neugestaltung von Lernprozessen nachhaltig einzuleiten. Das Modell einer „Diamantenfabrik“ kann hier als bildhafter Bezugsrahmen dienen, um reflexives, selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Lernen zu fördern.

Petra Leiningen

Akzeleration von hochbegabten Kindern und Jugendlichen. Übergang Grundschule – weiterführende Schule

Die Akzeleration, also die Beschleunigung eines Kindes in Kindergarten, Schule, Berufsausbildung und Studium ist in Deutschland seit Jahrzehnten ein übliches gewähltes Mittel in der Begabtenförderung. Unterschiedliche Studien haben die Wirksamkeit dieser Maßnahme bewiesen und Schulen, Lehrkräfte, Eltern und Schüler gleichermaßen dürfen heute von diesem Erfahrungsschatz profitieren. Auch die Entscheidung gegen eine Akzeleration ist eine Entscheidung mit Tragweite und ist nicht gleichbedeutend damit, keinen Fehler zu machen. Ein Kind ein Jahr zu beschleunigen hat daher nicht nur einen zeitlichen Aspekt, also den Schulabschluss in jüngerem Alter als andere Kinder zu erlangen sondern die Auswirkungen können vielschichtig und wichtig für das gesamte Leben eines Menschen sein. Die dabei gewählten Wege dürfen kreativ sein, abgestimmt auf das Kind oder den Jugendlichen und dessen ganz individuellen Bedürfnisse.

Dr. Ulrike Ostermaier

Educated person: Entwicklung von Persönlichkeiten am Landesgymnasium Sankt Afra Meißen

Exzellenz und Engagement sind die Grundlagen für die Entwicklung zu einer educated person – nach afranischem Verständnis ein urteilsfähiger Generalist, der auch sensibel, kompromissbereit, durchsetzungsfähig und belastbar ist. Erforderlich dazu ist die Bereitschaft, Herausforderungen zu suchen und anzunehmen, um in gegenseitigem Respekt, mit Vertrauen, Phantasie und Humor Gemeinschaft in vielfältigen Formen weiterzuentwickeln.

Die Förderung akademischer Exzellenz innerhalb eines sozialen Feldes, wie es ganz besonders eine Internatsschule bietet, wird durch Strukturen unterstützt und wesentlich durch ein vielgestaltiges Mentoring begleitet. Darauf soll im Parallelvortrag der Schwerpunkt liegen.

Uns geht es darum, Menschen zu fördern, die ihr Potenzial nutzen und etwas leisten wollen, die unabhängig und frei denken, demokratische Werte vertreten und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Wie das in medienaffinen Zeiten gelingen kann, bleibt eine spannende Herausforderung für die Pädagogik.

Lukas Burian, Karolin Gellert, Lara Mauck, Anna Julia Poser, Wiebke Loseries

"Der Zeitkoffer" - Forschendes Lernen im Sachunterricht
(Ein kooperatives Forschungsprojekt des Instituts für Physik der Universität Rostock und dem BIP-Kreativitätscampus Neubrandenburg)

Forschendes Lernen setzt sich zunehmend als Lehr-Lern-Konzept in der naturwissenschaftlichen Bildung des Sachunterrichts durch. Dabei stellt die Vermittlung physikalischer Inhalte eine große Herausforderung dar. Im Rahmen des Kidslab des Lehr-Lern-Labors PhySch - Physik und Schule werden Lehr-Lern-Einheiten gestaltet, so dass sie einen forschenden Charakter haben, dabei Raum für kreatives Spiel lassen und in ihrer Gesamtheit eine soziale Struktur bilden, in der Lernende wie Lehrende am Lehr-Lern-Prozess teilnehmen. Gemeinsam mit Lehramtsstudierenden wurde hierzu eine Projekteinheit für SchülerInnen der Klassenstufe eins bis vier zum Thema Zeit entwickelt, die seit 2013 in Form einer Laborstudie schlüssig in einen Forschungsprozess zur Untersuchung von Interaktionsprozessen übergegangen ist. Im Vortrag berichten Lehramtsstudierende des Projektes PhySch von ihren Erfahrungen in der Umsetzung, erläutern Grundlagen und Ziele dieses Vorhabens und gehen auf die sinnbringende und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem BIP-Kreativitätscampus Neubrandenburg ein.

Dr. Horst Hunecke & Matthias Richter

Erkenntnisgewinnung und Erkenntnissicherung in der Mathematik am Beispiel von Dreieckshäusern

Mathematische Vermutungen können durch Analyse und Synthese, Abstraktion und Verallgemeinerung mathematischen Materials, vor allem durch die Anwendung reduktiver Methoden gewonnen werden. Der mathematische Beweis ist dann die einzige anerkannte Methode der Erkenntnissicherung. Und das gilt schon seit über 2000 Jahren.
Am Beispiel von Dreieckshäusern soll der Erkenntnisprozess der Mathematik exemplarisch nachvollzogen werden. Es geht im speziellen Fall um die Bestimmung der Anzahl aller Dreiecke in einem Dreieckshaus mit n Etagen. Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Material sollen die Schüler auf induktivem Wege Vermutungen über die Anzahl der Dreiecke in Dreieckshäusern aufstellen und formulieren. Oberstes Ziel ist die Erarbeitung einer Formel, mit der die Anzahl der Dreiecke durch einen Rechenterm sehr schnell bestimmt werden kann. Zur Erkenntnissicherung bedarf es eines mathematisches Beweises, hier eines Induktionsbeweises, der die Wahrheit der Formel sichert. Es wird gezeigt, dass diese Aufgabe auf unterschiedlichen Niveaustufen von der Grundschule bis hin zur Oberstufe eingesetzt werden kann.
Dabei sind die Schüler aktiv in den Erkenntnisprozess, die Erkenntnisfindung und Erkenntnissicherung einbezogen. In diesem durch den Lehrer gesteuerten kreativen Prozess entwickeln sich geistige Fähigkeiten und Begabungen der Schüler.
Satzfindung und anschließender Beweis sind typisch für die Beschäftigung in der Mathematik und somit auch typisch für den Mathematikunterricht. In diesem Sinne kann man die Herangehensweise an die Lösung dieses Problems auch für analoge Aufgabenstellungen verallgemeinern.

Dokumente zu den Vorträgen

Impressionen

  • IMG_0055-web
  • IMG_0066-web
  • IMG_0069-web
  • IMG_0073-web
  • IMG_0080-web
  • IMG_0085-web
  • IMG_0086-web
  • IMG_0088-web
  • IMG_0096-web
  • IMG_0097-web
  • IMG_0099-web
  • IMG_0106-web
  • IMG_0111-web
  • IMG_0120-web
  • IMG_0121-web
  • IMG_0142-web
  • IMG_0145-web
  • IMG_0154-web
  • IMG_0161-web
  • IMG_0165-web
  • IMG_0166-web
  • IMG_0176-web
  • IMG_0182-web
  • IMG_0188-web
  • IMG_0211-web
  • IMG_0224-web
  • IMG_0258-web
  • IMG_0270-web
  • IMG_0284-web
  • IMG_0289-web
  • IMG_0313-web
  • IMG_0320-web
  • IMG_0352-web
  • IMG_0357-web
  • IMG_0372-web
  • IMG_0450-web
  • IMG_0467-web
  • IMG_0469-web
  • IMG_0470-web
  • IMG_0508-web
  • IMG_9587-web
  • IMG_9595-web
  • IMG_9623-web
  • IMG_9636-web
  • IMG_9647-web
  • IMG_9663-web
  • IMG_9694-web
  • IMG_9700-web
  • IMG_9716-web
  • IMG_9746-web
  • IMG_9751-web
  • IMG_9785-web
  • IMG_9794-web
  • IMG_9801-web
  • IMG_9823-web
  • IMG_9827-web
  • IMG_9830-web
  • IMG_9851-web
  • IMG_9860-web
  • IMG_9866-web
  • IMG_9878-web
  • IMG_9880-web
  • IMG_9894-web
  • IMG_9899-web
  • IMG_9902-web

Simple Image Gallery Extended

Veranstalter

Dachverband Kreativitätspädagogik e. V. in Kooperation mit
Mehlhorn Stiftung
BIP Kreativitätsschulzentrum und
DghK e. V.

Tagungsleitung

Karola Schöppe
Dachverband Kreativitätspädagogik e. V.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Tagungsort

BIP Kreativitätsschulzentrum Leipzig
Torgauer Straße 114
04347 Leipzig

Übernachtung

Ein Übernachtungskontingent steht in folgenden Hotels zur eigenständigen Buchung durch die Teilnehmer bis zum 05.04.2017 zur Verfügung:

B & B Hotel Leipzig-Nord
Torgauer Straße 277A
04347 Leipzig
Tel.: 0341-27116
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Suite Hotel Leipzig
Permoser Straße 50
04328 Leipzig
Tel.: 0341-25890
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Logo Dachverband Kreativitätspädagogik

Zum Seitenanfang